Mit dem Start des Betriebs der Tennis- und Soccerhalle in Pfeddersheim durch unseren Verein hat der Vorstand beschlossen, einen Vereinsmanager anzustellen. Lukas Gaedt, der bereits seit 2017 als 2. Vorsitzender die Geschicke des Vereins entscheidend mitgestaltet, hat diese neu geschaffene Position übernommen. Die Redaktion sprach mit ihm über seine Aufgaben und seine ersten Erfahrungen als Vereinsmanager.

Vereinsmanager Lukas Gaedt

Belebung für den Verein: Vereinsmanager Lukas Gaedt.

Redaktion: Lukas, einen Vereinsmanager gab es bei Rot-Weiß noch nie. Warum wurde diese Stelle geschaffen?
Lukas: In erster Linie wurde die Stelle aufgrund der neuen Hallensituation geschaffen. Mit der Pachtung der Tennis- und Soccerhalle kamen sehr viele neue Aufgaben auf einmal auf den Verein zu. Zwar haben wir einen großen und sehr engagierten ehrenamtlichen Vorstand aber die viele Zeit, die für den Betrieb der Halle investiert werden muss, ist von keinem Ehrenamtlichen zu verlangen. Aber auch unabhängig vom Betrieb der Halle ist die Position eines Vereinsmanagers für einen Verein unserer Größe ein enormer Mehrwert. Neben der zeitaufwendigen Büroarbeit können einfach viel mehr Ideen des Vorstandes und der Mitglieder weiterverfolgt und umgesetzt werden.

Redaktion: Du bist 2. Vorsitzender und Vereinsmager. Wie passen diese beiden Positionen zusammen?
Lukas: Hervorragend! Ich denke es war für beide Seiten – den Verein und mich – ein Glücksfall, dass ich die Stelle des Vereinsmanagers in dieser Situation übernehmen konnte. Meine Erfahrungen und Einblicke, die ich als 2. Vorsitzender und auch als ehemaliger FSJler von Grund auf im Verein sammeln konnte, waren besonders für den Beginn meiner Arbeit als Vereinsmanager enorm hilfreich. Ganz besonders bei der Vorbereitung der ersten Hallensaison im vergangenen Jahr, also direkt zu Beginn meiner Tätigkeit. Hier konnte ich im Juni ohne Einarbeitungs- oder Findungsphase als Vereinsmanager sofort loslegen. Das wäre so reibungslos sicherlich nicht gegangen, hätte ich nicht als 2. Vorsitzender den Prozess der Hallenpachtung von vornherein begleitet und mitgestaltet. Außerdem ist die Tätigkeit neben meinem Sportstudium für mich natürlich optimal, um weitere praktische Erfahrung zu sammeln.

Redaktion: Was sind nun Deine Aufgaben als Vereinsmanager?
Lukas: Der Schwerpunkt liegt beim Betrieb der Halle in Pfeddersheim. Mit den sieben Monaten Wintersaison und der dazugehörigen Vorbereitung nimmt das auch einfach die meiste Zeit in Anspruch. Neben der Planung der Tennis-Abos und der Buchungen der Soccerhalle bin ich Ansprechpartner für unsere Wirte und Minijobber sowie für alle, die Fragen und Anliegen bezüglich der Halle haben. Abgesehen von der Halle arbeite ich eng mit unserem Trainer Franz zusammen – nach seiner Festanstellung zu Beginn des Jahres umso mehr. Die Planung und Koordination des Jugendtrainings für unsere 100 Kinder zusammen mit unseren Jugendwartinnen ist auch ein großer Teil meiner Arbeit.

Redaktion: In Corona-Zeiten als Vereinsmanager zu beginnen, hat Deinen Start sicherlich erheblich erschwert?
Lukas: Natürlich hatte Corona auch Auswirkungen auf unsere Vereinsarbeit und auf meine Arbeit direkt. Wir hatten jedoch Glück, dass wir im letzten Sommer eine verhältnismäßig entspannte Corona-Situation hatten. Somit gab es immerhin ein paar kleinere Arbeitseinsätze in der Halle in Pfeddersheim. Besonders bei der Entrümpelung und dem rechtzeitigen Austauschen der Beleuchtung in der Halle hat uns das sehr geholfen. Trotzdem gab es dann gerade zu Beginn der Hallensaison viele Corona- und Hygiene-Regeln zu beachten, die den Start nicht erleichtert haben, aber im Großen und Ganzen mit etwas Mehrarbeit gut zu bewältigen waren. Dass wir dann ab November die Halle schließen mussten und bis zum Ende der Saison nicht wieder öffnen konnten, war natürlich der größte Einschnitt für uns.

Redaktion: Was war denn die bisher größte Herausforderung(en) für dich?
Lukas: Das war eindeutig die Vorbereitungsphase auf die erste Hallensaison. Nach den Gesprächen mit den Käufern und dem Abschluss des Pachtvertrags dann im Juni musste sofort losgelegt werden. Für die drei Monate bis zum Saisonstart hatten wir uns mit der Erneuerung der Beleuchtung und dem Hallenboden inklusive dem Zuschussantrag hierfür sehr viel vorgenommen. Außerdem musste ja die Belegung der Hallen geplant und koordiniert werden. Zusätzlich waren da noch die Gespräche mit den neuen Gaststättenpächtern und die Zusammenarbeit mit den beiden in den ersten Monaten. Das war wirklich eine arbeitsintensive und spannende Zeit. Umso mehr hat es mich gefreut, dass wir in dieser Zeit gemeinsam alle gesteckten Ziele erreicht haben und unsere Versprechen halten konnten. Die Halle war aufgrund der großen Hilfe aller Beteiligten sogar Ende August – also zwei Wochen vor der Deadline – schon bereit.

Redaktion: Wie siehst Du nach Corona die weitere Entwicklung des Winterbetriebes in der Tennis- und Soccerhalle?
Lukas: Auch wenn die fast komplett ausgefallene erste Hallensaison alles andere als optimal war, bin ich weiterhin überzeugt, dass der Schritt, die Halle als Verein selbst zu betreiben, der richtige war. Wir werden jetzt umso mehr schauen müssen, dass die nächsten Jahre gut laufen. Ich bin aber aufgrund der Erfahrungen aus dem ersten Jahr und des großen Zuspruchs vieler Mitglieder und Tennisspieler/innen aus der Region sowie unserem guten Verhältnis mit den Verpächtern sehr optimistisch, dass wir das schaffen werden. Tennishallen sind mittlerweile ein knappes Gut und wir können uns glücklich schätzen über die Möglichkeiten, die wir mit unserer Halle haben. Unter hoffentlich bald wieder normalen Bedingungen wird die Halle für unseren Verein eine sehr wichtige Rolle spielen.

Redaktion: Welche Ziele hast du dir selbst als Vereinsmanager für die nahe Zukunft gestellt?
Lukas: In meiner Arbeit als Vereinsmanager sind die Ziele des Vereins auch meine Ziele. Es wird wichtig sein, dass wir nach Corona in den Spielbetrieb und auch besonders ins Vereinsleben wieder neuen Schwung reinbringen. Unter anderem mit unserem neuen Tennis-Einsteigerkurs und weiteren Aktionen möchten wir so bald wie möglich unser Angebot besonders für den Erwachsenenbereich auf und neben dem Platz ausbauen. Natürlich möchten wir auch unsere Jugendarbeit mit unserem Trainer Franz weiter stetig verbessern. Darüber hinaus gilt es weiterhin sukzessive unsere schöne Anlage für die Zukunft fit zu machen. Generell denke ich aber, dass wir im Verein mittlerweile schon sehr gute Voraussetzungen für eine vielversprechende Zukunft haben und unsere Philosophie, ein Familienclub für Alle zu sein, langfristig weiter umsetzen können.

Redaktion: Vielen Dank für das Gespräch und weiter viel Erfolg bei Deiner Arbeit als Vereinsmanager und natürlich auch als 2. Vorsitzender.