Zwei Titel in Lissabon geholt

Franz gewinnt zweifach Gold

Der zweifache Weltmeister im Doppel und im Mixed: Franz Stauder.

Unglücklicher hätten die Termine nicht gelegt werden können. Genau wären den Deutschen Meisterschaften in Worms fanden die ITF-Teamweltmeisterschaften der Young Seniors in Lissabon statt. Zahlreiche Deutsche Tennis Asse der verschiedenen Altersklassen mussten daraufhin auf ihre Teilnahme bei der TC Bürgerweide verzichten.

Darunter war auch Franz Stauder vom TC Rot-Weiß Worms. Er hätte liebend gerne in seiner Heimatstadt gespielt. So begab er sich für zwei Wochen nach Portugal. Nach seiner Rückkehr hatte er zwei Goldmedaillen im Gepäck. Franz Stauder: „ Nach einer silbernen und einer bronzenen Medaille im letzten Jahr, war so nicht damit zu rechnen. Ich verzichtete auf die Einzel und legte mein Augenmerk auf das Doppel und das Mixed.“

Ein Schachzug, der sich auszahlen sollte. Im Mixed Wettbewerb holte er mit Manon Kruse (Münster) in der AK 40 den Titel. Ein Wettbewerb, der sich mit einem Auf und Ab auszeichnete. An der Nr.2 gesetzt wurden viele enge Spiele erst im Match-Tiebreak entschieden. Die Spannung war nicht mehr zu überbieten, im Finale gegen Kirilouska aus Lettland und Baidikov aus der Ukraine. Mit dem erfolgreichen Ausgang für das deutsche Doppel.

Erst im dritten Satz durfte die Entscheidung fallen. Im Match-Tiebreak zwangen Kruse/Stauder ihre Gegner mit 11:9 in die Knie und nahmen erfolgreich Revanche für das verlorene Match vom letzten Jahr. Dies soll aber für Franz Stauder noch nicht alles gewesen sein. Es stand ja noch das Endspiel im Doppel, zusammen mit Christian Schäffkes, in der AK45 auf dem Programm. In einem großen 64.Teilnehmer Feld war das Doppel an Nr.6 gesetzt. Zählten also nicht unmittelbar zu den großen Favoriten. Wieder war während dem Wettbewerb der Match-Tiebreak auf ihrer Seite.

Stauder: „So schön die Siege sind, aber die vielen Match-Tiebreaks können auch an die Substanz gehen. Können dir aber auch immer neue Kraft für das nächste Spiel geben. Du hast immer im Hintergedanken, wir können Match-Tiebreak, wir gewinnen das. Wieder eine Runde weiter. Am Schluss waren wir Weltmeister. Einfach Irre.“ Der Weg zum Finale war nicht ganz so einfach. Hochkarätige Gegner mussten aus dem Weg geräumt werden. Im Viertelfinale die an Nr.2 gesetzten Norweger und im Halbfinale gegen die Niederländer, jeweils im Match-Tiebreak. Eine Woche davor im Team-Wettbewerb hatten die Niederländer noch das bessere Ende für sich. Im Finale wartete das Duo Fernandez/Mucelli aus Argentinien auf das deutsche Doppel.

Am Ende gewann er seinen zweiten Weltmeister Titel, mit einem 6:2 und 7:5. Noch sehr überwältigt ist Franz Stauder, wenn er über die Medaillen Übergabe spricht: „ Ein sehr, sehr emotionaler Moment war die Übergabe der Goldmedaille und das Spielen der Nationalhymne. Eine absolute tolle Erfahrung, die ich nicht mehr missen möchte. So viel Last fällt dabei von einem ab, auch wenn wir uns keinen Druck gemacht haben. Dass die ganze Arbeit, das viele Training, das manche Überwindung gekostet hat, sich so auszahlt, macht einem noch viel mehr Freude und Stolz über das erreichte.“

Eine Woche davor fand die Team-WM statt. In der Gruppenphase wurden Portugal und die Schweiz bezwungen. Dabei kam Franz Stauder im Einzel und im Doppel zum Einsatz. Im Viertelfinale gegen die USA besiegte Franz Stauder die Nr.11 der Weltrangliste AK45. Nachdem er schon davor die Nr.2 der Weltrangliste aus Portugal bezwingen konnte.

Im Halbfinale war dann Spanien Endstation. Stauder wurde für das Doppel im Einzel geschont. Aber beide deutsche Einzel wurden verloren, sodass das Doppel nicht mehr gespielt werden musste. Im Spiel um Platz 3 gegen die Niederlande gab es leider eine 1:2 Niederlage und am Ende leider der undankbare vierte Platz.

Franz Stauder: „ Nächstes Jahr soll die WM in Manavgat, Türkei stattfinden. Dies wird schon Ende März der Fall sein. Die erneute Teilnahme lass ich momentan noch offen. Verschiedene Faktoren spielen eine Rolle. Die Gesundheit, die Familie und mein Arbeitgeber, der TC Rot-Weiß Worms dürfen ein Wörtchen darüber mitreden.“ Und mit einer altbekannten Floskel betont Franz Stauder: „Vielleicht sollte man aufhören, wenn es am schönsten ist.“

(Quelle: Nibelungen Kurier; Marcus Diehl)